Die Dorfkirche zu Beuern

Die Kirche in Beuern.

Im Jahr 1640 wurde die alte Kirche durch die kaiserlichen Truppen zerstört. Daraufhin wurde die heutige Kirche erbaut. Im Jahr 1690 muss die Kirche fertig gestellt worden sein, da am 31. Juli 1690 ein Johann Heinrich Hohmann zu Beuern getauft wurde. Im Kirchenbuch unter dem 3.August 1690 steht folgender Vermerk: “Dieser ist der erste gewesen, welcher in dieser neu erbauten Kirche allhier getauft worden.“

In die neue Kirche wurden im östlichen Teil Reste der alten Kirche eingebaut. Die Kirche hat eine rechteckige Form, der untere Teil ist massiv aus Bruchsandstein, der obere Teil aus Fachwerk. An der östlichen Seite der Kirche sind die Mauern dicker. Hier befinden sich zwei eingelassene romanische Fenster. Auf der Südseite befindet sich ein spätgotisches doppeltes Spitzbogenfenster, daneben ein spätgotisches kleines Fenster von rechteckiger Grundform.

Die Kanzel ist auf der Südseite, der Altar im Osten und die Orgel auf einer Empore im Westen. Die Orgel stammt vermutlich aus dem Jahr 1890. Die Decke wird gestützt durch eine einfach profilierte Säule, die in der Mitte steht. Sie trägt einen langen Balkenzug.
Der Eingang der Kirche liegt auf der Westseite.

Über dem Westgiebel sieht man einen achteckigen Dachreiter mit Zopfdach, der im Inneren zwei Glocken beherbergt. Die erste Glocke trägt in gotischen Minuskeln (Schriftzeichen) die Inschrift: “O rex gloriae veni cum pace“, übersetzt heißt dies “O König der Ehren komme in Frieden“. Aus welchem Jahr diese Glocke stammt ist unbekannt. Sie ist die kleinere der beiden Glocken. Die zweite Glocke wurde 1750 beschafft und im Februar 1862 umgegossen. Sie trägt die Nr. 215. Umgegossen für die Gemeinde Beuern von Henschel u. Sohn in Cassel. Sie wurde 1942 zum Einschmelzen auf den Glockenfriedhof nach Hamburg gebracht. Im Jahr 1952 wurde durch freiwillige Spenden aus der Bevölkerung wieder eine zweite Glocke angeschafft. Diese trägt die Inschrift: “Lebende rufe ich, Tote beklage ich, Blitze breche ich!“

Die Kirchengemeinde Beuern besaß bis 1911 einen silbernen, früher vergoldeten, reich ornamentierten Abendmahlskelch. Er trägt die Inschrift: „Georg Fokorot Anno 1636 Vereret diesen Becher In di Kirche zu Bieren“. Er wurde 1636 von Georg Fokorot gestiftet. Ursprünglich handelte es sich bei diesem Kelch um einen Prunkbecher. Man vermutet, dass im dreißigjährigen Krieg die Abendmahlskelche geraubt wurden und Georg Fokorot der Kirche diesen Becher als Ersatz geschenkt hat.

Mittelsäule und Altarraum.

Im 20. Jahrhundert wurde die Kirche dreimal renoviert. Im Jahr 1932 wurde die Kirche von innen renoviert. In den Jahren 1948/49 wurden die Sandsteinmauern mit Rauputz überzogen. In den Jahren 1968/69 erfolgte dann eine Grundrenovierung, bei der der Eingang durch einen Vorbau erweitert und die Kanzel von der Süd-Ost-Seite auf den Nordgiebel versetzt wurde. Anstelle des Holzaltars baute man einen Steinaltar. Außerdem erhielt die Kirche neue Sitzbänke. Der Holz- und Kohleoffen wurde durch eine Ölheizung ersetzt, die beiden Emporen an dem Nordgiebel abgebaut und dafür an der Süd- u. Ostseite eine neue Empore für die Jugendlichen angebracht. Das Chor für die alten Männer wurde entfernt. Man isolierte den Boden und die Wände und verlegte einen neuen Fußboden. Zudem wurde die Kirche von Außen und Innen neu gestrichen.
In den Jahren 1990/91 erfolgte erneut eine Außen- u. Innenrenovierung. Im Jahr 1991 wurde fast das Fachwerk ausgetauscht, der Dachstuhl verstärkt und sechs neue Stützpfosten in der Kirche errichtet. Die Orgel wurde ausgebaut und überholt. Die Ölheizung wurde durch eine elektrische Bank- und Fußheizung ersetzt. Der Schornstein wurde stillgelegt und abgebaut. Ferner bekam die Kirche einen neuen Fachwerkvorbau. Das Holzgestell des alten Kirchturms wurde erneuert und mit Schiefern bedeckt.

Des Weiteren wurden die Fenster, Bänke und Wände gestrichen sowie die historische Stuckdecke restauriert.

Vor der Renovierung drohte die Kirche einzustürzen, da die Decke den Holzstützpfeiler im Kirchenschiff verzogen hatte. Es wurden deshalb zwei lange schwere Holzbalken eingezogen, die das Gewicht von dem Pfeiler auf die Seiten verlagerten.

Im Zusammenhang mit der Renovierung wurde auch die Wetterfahne überholt.

Die Kirche bekam ein dreiflügeliges Bild über der Kanzel. Das Bild will sagen: “Menschen kommen zu Jesus. Menschen unserer Zeit“. Es wurde von dem Fritzlarer Kunstmaler Schäfer mit Acrylfarben gemalt.

Weiterhin schenkte Frau Marie Hofmann der Kirchengemeinde eine Christusfigur aus Bronze. Sie wurde an ein Eichenkreuz befestigt, welches der Schreinermeister Helmut Hühner fertigte.

Außerdem erhielt die Kirche einen Taufständer mit Schale, welcher durch den ansässigen Metallschlosser Franz Singer erstellt wurde.

Zum Schluss wurde noch eine Gedenktafel mit allen Namen der Kriegstoten aus der Gemeinde aus den vorherigen Jahrhunderten angebracht. Sie befindet sich an der Wand des Treppenaufgangs zur Empore.

Weitere Videos aus dem Kirchspiel Gensungen gibt es in inserem YouTube-Kanal unter: https://www.youtube.com/kirchspielgensungen

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