Zu dem Gebiet (Grebenstuhl-Gerichtsbarkeit) Gensungen, gehörten die Dörfer Beuern (mit Sundhof), Heßlar, Melgershausen, Karthause und Mittelhof und Hilgershausen. Wesentlich früher als Beuern und Sundhof, wird Heßlar in den Urkunden erwähnt, es hieß in 1061: Heselare, 1295: Heslere und 1352: Heselere. Heßlar hat in kirchlicher Beziehung von jeher zu Gensungen gehört. Die Kirche in Heßlar, wie sie heute zu sehen ist, wurde von 1734-1737 erbaut, nach dem Vorbild der Melgershäuser Kirche, mit einer rechteckigen Grundform, Fenster und Türen haben einen geraden Sturz. Das Datum der Fertigstellung ist unter der Treppe zur Orgel, in der kleinen Besenkammer eingemeißelt!! Auf der Südwest-, und der Nordostseite ist je eine Empore angebracht. Altar und Orgel stehen im Nordosten und die Kanzel an der Südostseite. Die Decke ist flach, mit Barockprofilen versehen, in der Mitte eine Rosette, eine Traube mit Weinlaub darstellend.
Im Turm hängen zwei Glocken. Die Erste wurde von Johann Ulrich zu Homberg/Efze gegossen im Jahre 1694. Sie trägt die Inschrift: „Johann Ulrich von Homberg goss mich Anno 1694“.
D=47cm#U=81cm#H=49cm. Zwischen zwei einfachen Linien die Inschrift:„Sie wurde im ersten Weltkrieg gespendet und ist verschollen“. Die zweite Glocke war kleiner und zersprang etwa um 1820 herum. Es wurde 1821 eine Neue gegossen: D=55cm U=95cm H=55cm, sie hat die Inschrift, in zwei Reihen untereinander, zwischen einem schönen Ornament: „Der Gemeinde Heßlar gehöre ich, Philip Raabe goss mich Anno 1821“.
Beide Glocken hingen im Glockenturm bis 1916. Die Glocke von 1694 wurde 1916-17 zu Kriegszwecken verwendet. Als Ersatz lies die Gemeinde nach dem Krieg eine Neue gießen, sie trug die Inschrift: „Im Krieg zerschlagen zu Vaterlands Wehr, ruf ich euch wieder zu Gottes Ehr 1924“. Im Krieg 1939-45 ging diese Glocke auch den Weg ihrer Vorgängerin. In 1955 lies die Kirchengemeinde eine neue Glocke von der Firma Sinn im Dillkreis gießen. Mitglieder des Kirchenvorstandes waren bei dem Glockenguss anwesend. Diese Glocke trägt die Inschrift: „ Oh Land, Land, Land, Höre des Herren Wort“.
Die Taufschüssel der Heßlarer Kirche ist von besonderem, altertümlichem Wert, sie ist handgearbeitet aus Messing und wurde nach der Überlieferung beim Reinigen des Dorfteiches gefunden. Auf dem Grunde der Schüssel ist die Jungfrau Maria, vor einem Betpult knieend, dargestellt, ihr zur Seite ein Blumenstock, daneben den Engel Gabriel. Das Ganze stellt also die Verkündigung der Geburt Jesu nach Lucae 1, 26-38 dar, sie ist wahrscheinlich um 1600 entstanden, eine ähnliche Taufschüssel ist im Besitz der Kirche in Apelern, Kreis Schaumburg.
Die Orgel von 1904, gebaut von „Heinrich Möller & Sohn, Orgelbau Anstalt, Rotenburg a d. Fulda“, und die Kirche wurden in letzter Zeit von Grund auf saniert. Der Abschluss der Sanierung wurde am 8. Juli 2001 mit einem Gottesdienst mit Sektempfang und einem großem Gemeindefest gefeiert.
Der Beitrag über die Heßlarer Glocken ist von Heini Stieglitz. Zusammengetragen von K Hosch
(kh, red: ka)
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